Geduld zahlt sich aus
Da hat Frau G. nun geteufelt wie das Böse persönlich. Und dabei hätte sie sich all das Gift sparen können, das sie hier verströmt hat.
Den GP. aus A. wollte sie loswerden - angeblich. Sie traue ihm nicht, hat sie geschrien. Er wolle ihr ihre Schule kaputt machen.
Als ob es dazu jemanden von außerhalb bräuchte, das besorgt sie doch schon selbst. Aber da war wohl schon der Drang, für ihr eigenes Versagen einen Schuldigen zu finden. Die Startschwierigkeiten hat sie ihrem ehemaligen Partner in die Schuhe geschoben. nicht ganz zu Unrecht. Dieser Typ hat wirklich nur Blödsinn veranstaltet und viel Schaden verursacht. Aber SIE war es, die sogar mir die Anweisung erteilt hat, ohne Zustimmung dieses Herrn keine Entscheidungen zu treffen. Den Telefonanschluss für mein Büro zu beantragen hat sie mir doch schlichtweg verboten.
Letzten Endes habe ich mich durchgesetzt, aber es hat mich eine doppelte Anmeldegebühr gekostet. [Die werde ich ihr in Rechnung stellen. Ja, das ist eine gute Idee.]
Nun ist sie diesen Buhmann los. Zum Glück für ihre Firma, zum Pech für sie selbst, denn wenn sie jetzt noch immer nicht klar kommt, muss ein neuer Buhmann her, damit ja niemand auf die Idee kommt, dass die gute Frau G. selbst nicht in der Lage ist, eine Firma zu leiten.
Da kam ihr mein neuer GP. gerade recht. Auf den kann man alles schieben. Und damit ich mich von dem wieder trenne, muss er verleumdet werden.
Auf einmal weiß sie Dinge aus seiner Vergangenheit... DINGE, die sie mir erzählen könnte..., "aber Du hörst ja nicht!"
Nein! Ich höre nicht auf diesen Blödsinn. Der Mann ist erfolgreich. Das hat ihr gefallen. Am Anfang, als ich Kontakt zu ihm aufnahm. Das roch wohl danach, dass man absahnen könnte. Nur wollte dieser Mann mit ihr keine Geschäfte machen. Weil sie kein Auftreten hat, weil sie ungepflegt herumläuft, weil sie die Ausstrahlung einer Versagerin hat und vor allem, weil sie stundenlang schwafelt, ohne einen konkreten Fakt auszusprechen.
"Beraten ist auch Arbeit" ist einer ihrer Sprüche. Womit sie recht hat. Unbedingt. Nur sollte doch bei alledem auch etwas heraus kommen. Oder sehe ich das falsch?
Als sie erfuhr, dass sie bei diesem Geschäft nichts abstauben kann, wurde sie sauer. Aber sie ist nicht auf ihn sauer, sondern auf mich. Sie ist neidisch, dass ich einen Erfolg haben könnte, von dem sie nichts abbekommt. Ihre Firma führt sie allein, schließlich ist es ihre Idee. Aber an meinen Firmen will sie beteiligt sein.
Sie kommt in mein Büro geschlendert und will wissen, ob meine Leute arbeiten.
"Klar arbeiten sie!"
"Nein, ich meine, haben sie denn ERFOLG?"
"Ja!"
"Was ja?"
"Ja, sie haben Erfolg!"
"Wieso?"
"Na, wieso denn nicht?"
"Na, kannst Du mir das mal in Zahlen sagen? Was genau machen die? Wieviel Umsatz? Wieviel zahlst Du denen?"
"Manu, bitte, das sind Firmeninterna."
"Ach, und die gehen mich wohl nichts an?"
"Nicht wirklich!"
"Wir sind Freunde!!!!!"
Zum Glück kam in diesem Moment jemand zur Tür herein, so dass der Streit an diesem Tag nicht eskalieren konnte. Das tat er dann einige Tage später, als Frau G. mir ausdrücklich untersagte, meinen Geschäftspartner in meine Büroräume zu lassen.
Dem Argument, dass sie das genausowenig verbieten kann, wie ich ihren Geschäftpartnern den Zutritt zu ihren Räumen verweigern kann, war sie nicht zugänglich. "Das sind MEINE Räume, kreischte sie. Ich habe Dich hier mit her geholt. Du hast Dich nach mir zu richten."
Mit dort hin geholt hat sie mich, das ist wohl wahr. Und der einzige Grund dafür war, dass sie die räumliche Nähe unserer Büros wollte, weil sie im Verlag mitmischen wollte, in der Agentur, auf all den Gebieten, von denen sie keine Ahnung hat, wollte sie Mitwirkungs- und Mitspracherecht, bis dahin, dass sie Leuten Jobs in meinem Verlag versprochen hat.
Getan hat sie allerdings nichts, denn all die Verbindungen, die sie knüpfen wollte, sind im Sande verlaufen.
Und das viele Geld, das sie in den Verlag pumpen wollte, ist auch nie geflossen, nicht einmal auf ihr Konto. Alles waren nur Sprüche.
Und nun soll angeblich mein Partner an allem Schuld sein. Was sie über ihn erzählt hat und wie primitiv sie sich ausgelassen hat, zeigte ihre ganze verzweifelte Wut.
Sie hat sich von ihrer übelsten Seite gezeigt. Sie braucht auch nie wieder anzukommen und irgend etwas von mir zu wollen. Das ist endgültig vorbei. Es gibt wenige Menschen, denen ich nicht bereit bin, eine weitere Chance einzuräumen. Aber bei ihr hat das tatsächlich keinen Sinn. Man könnte sagen, sie hätte diese Chance verdient. Man könnte sagen, sie ist gar kein so schlechter Mensch. In der Tat ist sie eher bedauernswert. Das Leben hat ihr mit Krankheiten schon böse mitgespielt. Ihre Traumfirma läuft nicht so, wie sie sich das vorgestellt hat. Die Leute, die sie für Freunde hielt, haben sich als Geschäftsleute entpuppt, die ihr Geld nicht lieber etwas tun, als zu warten, bis sie mit ihr zusammen untergehen. Das alles ist bitter. So gesehen müsste ich Verständnis dafür haben, dass sie mir die Pest an den Hals wünscht.
In ihrem grenzenlosen Neid darüber, dass ich einen Erfolg habe, der ihrer Meinung nach ihr zusteht, hat sie mir den Krieg erklärt.
Und dabei hätte sie einfach nur warten brauchen. Das Projekt liegt zwar nicht gerade auf Eis, aber wir haben umdisponiert und bauen es nicht in meinem Büro auf, sondern in A. Die Leute werden dort geschult und kommen erst später nach L.E. - oder gar nicht. So genau weiß ich das nicht. Im Moment glaube ich nicht mehr so recht daran, dass da noch was wird.
Sie hätte sich einfach nur still verhalten brauchen. Dann wäre die Entwicklung genauso voran gegangen, wie jetzt auch. Und sie hätte sich nicht mit mir überworfen und hätte mich immer noch als treudoofe Freundin gehabt, die man gelegentlich herum schubbsen kann. Ich hätte ein schlechtes Gewissen gehabt, nicht nein sagen können, eben weil sie eine bedauernswerte Kreatur ist.
Tja, das hat sie nun davon.
... comment